Gesund pilgern: Flöhe

  
Herbergszimmer

Während Bettwanzen auf der Angsskala von Pilgern ganz weit oben stehen, denkt kaum jemand an die Gefahr durch Flöhe.

Dabei trifft man als durchschnittlicher Pilger möglicherweise eher auf Flöhe als auf Bettwanzen.

Normalerweise sind es wohl keine Menschenflöhe, von denen man gestochen wird, sondern eher Hunde- oder Katzenflöhe, denn Menschenflöhe sind fast ausgestorben.

Hundeflöhe können beispielsweise auf Betten in offenen Zimmern oder auf Sofas sitzen, wenn sich dort auch häufig Hunde aufhalten. Hunde haben in Spanien oft mehr Freiheiten als in Mitteleuropa und werden weniger streng auf Flöhe kontrolliert und behandelt. Das Gleiche gilt für Katzen.

Daher können Hunde und Katzen Flöhe mit sich rumschleppen, die sie überall dort verteilen, wo sie es sich gemütlich machen. Wenn man es sich dort dann auch als Mensch gemütlich macht, können die Flöhe in ihrer Not, mangels passendem Tier, auf den Menschen übrspringen und diesen stechen. Auch beim Schmusen mit flohbefallenen Hunden oder Katzen können Flöhe auf den Menschen überspringen.

Flohstiche treten meistens in Gruppen auf, die relativ häufig in einer Linie aufgereiht sind, weil die Flöhe testweise mehrere Stiche machen, bevor sie ernsthaft zur Sache kommen.

Die Stiche jucken stark, sind klein und gerötet.

Wenn man kratzt, können sie sich leicht entzünden.

Oft werden Flohstiche auf dem Camino fälschlicherweise für Bettwanzenstiche gehalten, weil man mit Bettwanzen rechnet, mit Flöhen aber nicht. Selbst Ärzte können sich da hin und wieder irren, aber die meisten Ärzte können die verschiedenen Sticharten auseinanderhalten und korrekt diagnostizieren.

Für die Behandlung spielt es keine große Rolle, ob es sich bei Stichen um Floh- oder Bettwanzenstiche handelt.

Für die Bekämpfung der Schadinsekten macht es jedoch einen deutlichen Unterschied, denn Flöhe sind einfacher zu bekämpfen als Bettwanzen. Bei Flöhen muss man außerdem die befallenen Tiere behandeln.

Flohstichen vorbeugen

Die erfolgreichste Vorbeugung gegen Flohstiche ist es, wenn man auf das Schmusen mit Hunden und Katzen verzichtet.

In Herbergen, in denen Haustiere ein- und ausgehen, sollte man sich nur mit Vorsicht auf Sofas setzen, die auch von diesen Tieren benutzt werden.

Bei Stockbetten entscheidet man sich besser für das obere, denn dort kommen Haustiere seltener hin, um sich auszuruhen. Obere Stockbetten werden auch seltener von Bettwanzen befallen, deshalb wirkt diese Vorbeugungsmaßnahme gleich doppelt.

Flohstiche behandeln

Die meisten Flohstiche sind lästig, weil sie jucken, aber kaum gefährlich.

Nur selten übertragen die Flöhe Krankheiten. Die Zeiten der Pest gehören auch in Spanien der Vergangenheit an.

Daher dient die Behandlung in erster Linie der Linderung des Juckreizes.

Man kann ein Gel auftragen, das man auch gegen Mückenstiche verwenden würde. Auch eine Zinksalbe kann gegen den Juckreiz helfen und die Abheilung fördern.

Falls man die Stiche aus Versehen aufgekratzt hat, sollte man sie desinfizieren, bevor man Salbe oder Gel aufträgt.