Gesund pilgern: Beckenschmerzen

  
Pilgerladen

Schmerzen im Beckenbereich treten beim Pilgern eher selten auf.

Dabei muss man unterscheiden zwischen Hüftschmerzen, einer Folge des vielen Gehens, die in einem extra Kapitel besprochen werden, und anderen Arten von Beckenschmerzen.

Für Beckenschmerzen gibt es verschiedene Ursachen und entsprechend auch unterschiedliche Möglichkeiten, das Problem zu beheben.

Bewegungsschmerzen im Kreuzbein

Beckenschmerzen im Bereich des Kreuzbeins können durch das Tragen des schweren Rucksacks und/oder die ungewohnten Betten entstehen, ähnlich wie Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbel oder Brustwirbel.

Dagegen helfen Gymnastik-Übungen für die Rückenbeweglichkeit, beispielsweise Vorwärtsbeugen, Beckenwippen oder Hüftkreisen. Diese Übungen eignen sich vor allem zur Vorbeugung, können aber auch bei bestehenden Schmerzen Erleichterung bringen.

Gegen akute Schmerzen helfen Einreibungen mit Mobilat® oder Voltaren®.

Die verkrampften Muskeln kann man mithilfe von Wärmeanwendungen wieder entkrampfen. Dazu eignen sich beispielsweise Wärmesalben oder Wärmflaschen.

Wärmflasche mit Zipbeutel improvisieren

Wärmflasche mit Zipbeutel

Da man beim Wandern normalerweise keine Wärmflasche dabei hat, kann man mit einem Zip-Beutel eine Wärmflasche improvisieren. Dazu füllt man einen Zip-Beutel mit warmem Wasser und verschließt ihn. Diesen Wärmebeutel kann man sich auf das schmerzende Kreuz legen. Man sollte sich jedoch nicht auf den Beutel drauf legen, damit er nicht aufplatzt.

Druckstellen durch den Rucksack

Vor allem bei sehr schlanken Pilgern kann es auch vorkommen, dass der Rucksack auf die Beckenknochen drückt und dort blaue Flecken verursacht.

Pilger mit Fettpolstern im Beckenbereich leiden seltener unter diesem Problem, aber wenn der Rucksack sehr hart ist, und man ihn nicht gewohnt ist, können Druckstellen am Beckenkamm oder Kreuz auch bei ihnen auftreten.

In schlimmen Fällen können sich aus den Druckstellen sogar schwer heilende offene Wunden entwickeln.

Damit die Druckschmerzen nicht von Tag zu Tag schlimmer werden, sollte man die drückenden Stellen so gut wie möglich polstern.

Da man beim Pilgern so wenig wie möglich dabei hat, ist das Polstern des Rucksacks gar nicht so einfach. Denn kaum jemand nimmt Polster mit, wenn er nicht schon vorab mit dem Druckproblem gerechnet hat.

Beliebte provisorische Polster bei Rucksack-Druckstellen sind dicke Damenbinden, die man häufig in Supermärkten kaufen kann.

Zum Befestigen kann man Pflasterstreifen verwenden.

Sobald man einen größeren Ort erreicht, kann man nach einem Kramladen Ausschau halten, der tausenderlei Dinge feilbietet. Dort kann man mit offenen Augen durchstreifen, um etwas Weiches zu finden, beispielsweise Schwämme oder dergleichen.

Falls der nächste größere Ort weit weg ist, und man hat zufällig eine unbenutzte Isomatte dabei, könnte man ein Stück davon abschneiden, um den Rucksack zu polstern. Wenn man sich dazu nicht überwinden kann, könnte man die Isomatte gefaltet zwischen Rücken und Rucksack stecken. Doch dann wird der Rücken nicht mehr belüftet, was an warmen Tagen sehr unangenehm sein kann.