Gesund pilgern: Zerrung

  
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Bei einer Zerrung wird durch einen Unfall ein Muskel überdehnt.

Dass ein Muskel betroffen ist, ist der Unterschied zu einer Verstauchung, bei der die Bänder eines Gelenkes betroffen sind. Ansonsten ähneln sich die beiden Verletzungsarten, auch bei der Behandlung.

Bei einer Zerrung sind keine Muskelfasern zerrissen, im Unterschied zum schlimmeren Muskelfaserriss oder gar Muskelriss. Als Laie kann man den Unterschied aber manchmal nicht erkennen. Zur diagnose muss man einen Arzt aufsuchen.

Bei der Muskelzerrung kann es zu Einblutungen in den Muskel kommen, wenn kleine Blutgefäße zerrissen sind. Auch zu einer Schwellung des Muskels kommt es häufig, was zu erheblichen Schmerzen führen kann.

Symptome

Schmerzen sind die Hauptsymptome einer Muskelzerrung. Sie treten nach dem Unfall auf und bestehen meistens sowohl bei Bewegung als auch in Ruhe. Bei Bewegung sind die Schmerzen stärker ausgeprägt.

Wenn der Muskel außer Schmerzen und Schwellung einen deutlichen Kraftverlust hat, spricht das für einen Muskelfaserriss.

Die Schwellung sieht manchmal aus wie eine Beule, manchmal auch wie eine Delle. Solche lokalisierten Veränderungen sprechen für einen Muskelriss (Arzt fragen).

Meistens ist der gesamte betroffene Muskel etwas angeschwollen.

Weil die Spannung im gezerrten Muskel zu hoch ist, fühlt er sich hart an.

Die Schmerzen beginnen bei manchen Muskelzerrungen ganz allmählich, bis schließlich jeder Schritt schmerzt und Gehen unmöglich wird.

Beim der typischen Muskelzerrung beginnen die Schmerzen jedoch plötzlich und setzen einen sofort außer Gefecht.

Ursachen

Meistens ist ein kleiner Unfall der Auslöser für eine Muskelzerrung.

Bei überlasteten Muskeln oder kalter Witterung kann der Unfall aber so klein sein, dass man ihn kaum als solches wahrnimmt.

Dann beginnt der Muskel einfach so, ohne erkennbare Ursache, zu schmerzen, bis man nicht mehr weiter gehen kann.

Zerrung behandeln

Die Behandlung einer Zerrung ist ähnlich wie die Behandlung einer Verstauchung. Daher gilt das Folgende für alle unblutigen Verletzungen des Bewegungsapparates. Zumindest bis der Arzt etwas anderes verordnet.

Als Erstversorgung richtet man sich nach der PECH-Regel.

Kurz zusammengefasst beinhaltet die PECH-Regel folgende Maßnahmen:

  • Pausieren
  • Eis
  • Compression
  • Hochlegen

Ich empfehle, das entsprechende Kapitel über die PECH-Regel durchzulesen, denn dort ist die Thematik ausführlich beschrieben.

Schmerzsalbe

Schmerzsalbe

Hilfreich ist die Benutzung einer Schmerzsalbe auf der verletzten Körperstelle.

Dazu eignet sich beispielsweise Mobilat oder Voltaren, in Spanien Voltadol genannt. Natürlich kann man auch andere Salben mit schmerzstillenden, entzündungshemmenden Wirkstoffen verwenden.

Diese Salben lindern nicht nur die Schmerzen, sondern sie wirken auch abschwellend und entzündungshemmend. Dadurch verringern sie entzündliche Prozesse im Bereich der Verletzung. Die Heilung kann dadurch besser voranschreiten.

Man kann die Salbe dick im Bereich der Verletzung auftragen. Darüber legt man am besten eine Kompresse oder ein Papiertuch, damit der Verband nicht verschmiert wird. Dann wird der verletzte Muskel fest verbunden.

Arzt aufsuchen

Bei jeder Zerrung, oder Verdacht darauf, sollte man den Arzt aufsuchen.

Der Arzt kann per Röntgenaufnahme überprüfen, ob ein Knochen gebrochen oder abgesplittert ist.

Außerdem kann der Arzt in etwa einschätzen, wie schwer die Zerrung ist.

Mithilfe einer Untersuchung und Ultraschall kann der Arzt zwischen einer Zerrung, einem Muskelfaserriss und einem Muskelriss unterscheiden.

Wie geht es weiter?

Der Heilungs-Verlauf und die Dauer hängt ganz stark von der Schwere der Zerrung ab.

Bei einer ganz leichten Zerrung lassen die Schmerzen bereits nach zwei Tagen deutlich nach. Weitergehen kann man aber auch in diesen Fällen erst nach etwa einer Woche.

Bei der durchschnittlichen Zerrung dauert es etwa 4 bis 6 Tage, bis die Beschwerden nachlassen. Ein Weitergehen ist dann etwa nach zwei Wochen wieder möglich. Für die meisten Pilger dauert das zu lange, denn so viel Zeit haben sie nicht für eine Pause. Das bedeutet dann einen Abbruch der Pilgerwanderung.

Bei einem Muskelfaserriss dauert es mindestens 3 Wochen bis hin zu mehreren Wochen bis der Muskel geheilt ist und man weiter gehen kann.

Bei einem Muskelriss ist manchmal eine Operation notwendig.

Zerrung vorbeugen

Die Vorbeugung gegen Muskelzerrung ist ähnlich wie die Vorbeugung gegen zahlreiche andere Probleme beim Pilgern:

  • Ausgiebiges Training vor der Pilgerwanderung
  • Langsamer Start bei jeder Etappe
  • Etappenlängen, die zur persönlichen Leistungsfähigkeit passen
  • Zurückschrauben der Etappenlängen bei leichten Beschwerden