Gesund pilgern: Schuhe

  
Staubige Wanderschuhe

Geeignete Schuhe für eine Pilgerwanderung reichen von leichten, halbhohen sogenannten Trailrunningschuhen bis hin zu knöchelhohen Wanderstiefeln. Schwere Bergstiefel werden auf Jakobswegen nicht benötigt.

Knöchelhohe Wanderstiefel

Knöchelhohe Stiefel sind auf bergigen Strecken wie dem Camino Primitivo oder dem Camino Norte (Küstenweg) sinnvoll, oder wenn man mit viel Matsch rechnen muss, beispielsweise auf französischen Pilgerwegen. Außerdem braucht man knöchelhohe Wanderstiefel, wenn man schwache Gelenke hat und zum Umknicken neigt. Stiefel mit festen Sohlen haben auch den Vorteil, dass sie von unten vor spitzen Steinen schützen.

Nachteile von hohen Wanderstiefeln sind ein relativ hohes Gewicht und eine gewisse Wärmeentwicklung, die an warmen Tagen zu verschwitzten Füßen mit erhöhter Blasenneigung führen können.

Leichte Halbschuhe

Leichte Halbschuhe haben den Vorteil des geringen Gewichtes. Außerdem schwitzt man in ihnen weniger als in hohen Stiefeln

Für Menschen mit starker Umknickneigung sind sie jedoch nicht geeignet, weil sie nicht genug Halt geben. Auch auf sehr matschigen Strecken sind sie ungeeignet, weil man dort mitunter knöcheltief einsinken kann.

Leder oder Goretex

Eine weitere schwierige Frage ist die Wasserdichtigkeit der Schuhe.

Lederschuhe ohne wasserdichte Membran sind meistens fußfreundlicher, und man schwitzt in ihnen weniger. Wenn sie nass werden, trocknen sie langsam.

Schuhe mit Goretex-Membran sind zwar wasserdicht, aber man schwitzt in ihnen stärker. Was sie trotz Membran nass werden, trocknen sie recht schnell.

Auf den Jakobswegen muss man meistens mit Regen rechnen, in Galicien, nahe Santiago sogar mit sehr viel Regen. Daher sind wasserfeste Schuhe empfehlenswert.

Größer kaufen

Auf mehrwöchigen Pilgertouren werden die Füße ganz erheblich dicker.

Sie schwellen nicht nur vom Morgen bis zum Abend an und innerhalb der ersten Tage. Auch nach drei Wochen kann man noch eine zusätzliche Größenveränderung wahrnehmen. Das Phänomen der wachsenden Füße kann man also nicht vollständig durch kurze Wandererlebnisse kennenlernen.

Daher wird empfohlen, die Füße 0,5 bis 2 Größen größer zu kaufen, als man im Normalleben brauchen würde.

Am Anfang sollten die Schuhe aber nicht schlackern, sondern angenehm fest anliegend zu schnüren sein. Man sollte also nicht einfach blind zwei Größen größer nehmen, sondern genau probieren.

Am besten geht man nachmittags Schuhe kaufen, weil die Füße dann sowieso etwas größer sind als am Morgen. Dann nimmt man ein zusätzliches, dickes Paar Socken mit. Die Schuhe sollten dann sowohl mit zwei Paar Socken als auch mit einem Paar Socken angenehm zu tragen sein.

Lassen Sie sich auf keinen Fall zu schmale Schuhe aufschwätzen. In manchen Sportgeschäften gibt es ausschließlich Schuhmarken mit schmaler Form. Wenn das der Fall ist, suchen Sie ein anderes Geschäft aus, es sei denn, Sie haben tatsächlich sehr schmale Füße.

Viele Menschen haben vor allem einen breiten Vorderfuß, sei es durch Spreizfüße oder Hallux valgus. Speziell für diese Menschen gibt es Wanderschuhe, die vorne besonders breit sind. Es gibt sogar ganz spezielle Hallux valgus Schuhe, z.B. von der Firma Hanwag.

Einlagen

Falls Sie irgendwelche Probleme mit den Füßen haben, z.B. Spreizfüße, ist es sinnvoll, mit speziellen Einlegesohlen zu gehen.

Der Fachhandel bietet verschiedene Einlegesohlen für häufige Fußprobleme an, z.B. mit Mittelfußpelotte bei Spreizfüßen. Wenn man jedoch besondere Probleme hat, sind maßangefertigte Einlagen die richtige Wahl.

Nehmen Sie die Einlegesohlen bzw. Einlagen zum Schuhkauf mit, um sicher zu stellen, dass die Schuhe auch mit den Einlegesohlen gut passen.

Eintragen

Die Wanderschuhe sollten so früh wie möglich gekauft werden, damit man ausreichend Zeit hat, sie einzutragen.

Am besten trägt man sie zunächst für etliche Stunden im Haus, denn wenn man dabei feststellt, dass sie doch nicht die richtigen sind, kann man sie eventuell noch umtauschen. Sobald man draußen mit ihnen unterwegs war, ist das normalerweise nicht mehr möglich.

Wandersandalen

Als Ergänzung zu den festen Wanderschuhen kann man noch leichte Wandersandalen einpacken.

Diese Sandalen kann man einerseits am Abend anziehen, wenn man sein Tagesziel erreicht hat, und den Füßen etwas Leichtigkeit gönnen will.

Andererseits können wandertaugliche Sandalen eine Hilfe sein, wenn man Blasen an den Füßen hat und beim Wandern in den Stiefeln Schmerzen hat.

Ob sich die geplanten Sandalen wirklich zum Wandern eignen, testet man am besten noch vor der Abreise bei Probewanderungen. Dabei sollte man berücksichtigen, dass die Füße beim Pilgern meistens empfindlicher werden.